Dienstag, 9. Juni 2015

33. Etappe Marina Regensburg - Straubing

Nach der vollen Ladung Kultur in Regensburg führte uns der Weg nun vorbei an der Walhalla, dem bayerischen Pantheon. Ein netter Anblick vom Wasser, wenn auch durch Regenwetter getrübt. Obwohl wir nur mit geringer Drehzahl unterwegs waren, machten wir zwischen 7 und 9 kn über Grund. Die beiden riesigen Schleusen, 240m x 24m, wurden von uns ohne besondere Vorkommnisse gemeinsam mit einem Frachtschiff passiert. Da wir mit 1,85 m Tiefgang für diese Region eher eine unübliche Erscheinung darstellen, konnten wir nach Rückfrage bei dem Wasser- und Schifffahrtsamt in Straubing, in deren Hafen anlegen. In dieser Region gibt es leider keine privaten Häfen, die eine ausreichende Wassertiefe für uns ausweisen. Darum noch ein Lob für die Bundesbehörde, die uns unproblematisch eine Übernachtung ermöglichte, wenn auch ohne weitere Versorgung, wie Dusche oder Wasser. Da sich das Wetter langsam beruhigt hatte, führte uns der erste Weg in die alte Stadt Straubing. Eine Siedlung, die bereits existierte, als Berlin noch aus einem Haus bestand. Dieser Besichtigung rundete den netten Tag ab.

Offensichtlich habe ich ein besonderes Verhältnis zu Rollatorshuttlen (für Unwissende: Hotelschiffe). Kurz nach Regensburg rief mich ein entsprechendes Hotel per Funk an und fragte ob ich ein Berufsschiff sei. (???? Jeder Wissende kann das am AIS ablesen). Wahrheitsgemäß antwortete ich, dass ich ein Sportboot sei. Ohne zögern setzte er daraufhin zum Überholmanöver eines vorausfahrenden Schiffes an. Auf meinen Einwand, dass ich 1,85 m Tiefgang habe, kam nur zur Antwort: "Das interessiert mich nicht". Also ab in Regionen, die von diesen Trotteln nicht befahren werden. Zum Glück hatte ich dort noch Wasser unter dem Kiel. Ich hoffe, ich komme nie auf die Idee mit einem derartigen Vollidiot als Kapitän durch die Lande zu reisen. Ich muss mich leider so unhöflich ausdrücken, da diese Gehirnakrobaten offensichtlich höfliches Verhalten nie gelernt haben.

Das Anlegemanöver in Straubing war auch ein Erlebnis der besonderen Art. Durch den alten Arm der Donau schoss das Wasser mit etwa 4 kn. Wir mussten in eine kleine Einfahrt und dort sofort an einer Spundwand anlegen. Natürlich setzte im kleinen Hafen sofort eine Gegenströmung ein, die uns das Leben nicht einfacher machte. Doch mit ein wenig Stress bekommt man das auch gut hin. Es blieb sogar genug Platz um die Tara noch hinter uns an der Wand zu fixieren.