Sonntag, 5. Juli 2015

52. Etappe Silbersee - Port Drencova

Unsere Befürchtungen sollten sich als berechtigt erweisen. Am Ausklarierungsort machen wir an der Kaimauer fest und werden sofort von einem Serben darauf hingewiesen, dass das Festmachen hier für 4 Std. 20 € pro Schiff kostet, da sowohl die Kaimauer als auch die Pontons, an denen man fest machen muss, Privatbesitz sind. Mürrisch gehen wir den Deal ein und erhalten dafür sogar eine Quittung. Anschließend können wir die Prozedur der Ausklarierung über uns ergehen lassen. Zuerst müssen wir zum Hafenkapitän, dort erhalten wir einen Laufzettel. Dieser Laufzettel ist beim Zoll, sowie von der Border Control abzuzeichnen. Doch bis dahin sind diverse Papiere auszufüllen und eine Besichtigung des Schiffes abzuwarten. Alles wird mit uns auf Englisch besprochen. Nach ca. 1,5 Std haben wir alle Stempel, gehen erneut zum Hafenkapitän und können mit seinem Segen weiter ziehen. Nun zur Einklarierung nach Rumänien. In dem kleinen Ort Moldova - Nova sind auf der anderen Seite der Donau mächtige Abfertigungsgebäude für den Grenzübertritt gebaut worden. Alles sieht von Weitem gut aus, nur sind die Anleger für kleinere Boote noch nicht fertig. Uns kommt von Land die Border Control entgegen und bittet uns in Englisch an einen etwas entfernten Ponton (kostenlos). Wir werden gebeten, mit ins neue Abfertigungsgebäude zu kommen. Dort müssen wir verschiedene Dokumente und die Pässe vorweisen und andere Einreisedokumente ausfüllen. Jetzt kommt unser Schiffsstempel zur Geltung. Auf verschiedenen Formularen werden wir gebeten, diesen darauf zu drücken und zu unterschreiben. Dann beginnt das Warten. Nach ca. 2 Std. sind wir willkommen und dürfen nach erneuter Stempelorgie wieder in die EU einreisen. Wir fragten, ob es in dem Ort eine Möglichkeit gäbe, rumänisches Geld an einem Bankomaten zu erstehen, was sofort zur Folge hatte, das der eine Beamte uns in seinem Privatwagen dort hin fuhr. Alles mit einer Freundlichkeit, die uns die lange Wartezeit vergessen ließ. Aber es kam noch besser. Wir fuhren bis zum Port Drencova. Wir hatten uns vorher dort angemeldet. Wir waren sehr willkommen. Dieser kleine Anleger wird von einem Schweizer mit seiner Ehefrau betrieben. Als wir in Sicht kamen, ist er mit seinen Kindern im Schlauchboot entgegen gefahren und hat uns auf Deutsch eingewiesen. Wir kommen bei einer Wassertiefe von 1,60 m am Steg, bzw. in dessen Nähe fest. Man möchte von uns keine Gebühren, aber wir werden uns morgen mit einer guten Flasche bedanken. Als wir nach einer Essensmöglichkeit nachfragen, wird für uns sofort im naheliegenden (max.2km) Restaurant reserviert. Wir essen dort gut und preiswert und genießen einen gigantischen Blick über die Donau und die Karpaten. Einfach einmalig.
Der Weg hierher führte uns durch den Anfang des Donaudurchflusses durch die Karpaten. Die wilde Natur, die Mittelgebirge zu beiden Seiten, Wassertieren bis 39,00 m, Sonne, 30 Grad, alles formierte sich zu einem einmaligen Erlebnis, das gar nicht beschrieben werden kann. Ein Eindruck, der sich tief in unserem Herzen festsetzen wird.


Mit lieben Grüßen