Sonntag, 12. Juli 2015

59.Etappe Nikopol - Rousse (Ruse)

Wir verabschieden uns von unserem netten Hafenkapitän aus Nikopol, Emil. Er hatte uns am Vorabend erzählt, dass er einige Tage zuvor Yachties über die Barre bei Belene geholfen hat. Also wussten wir, dass vor uns eine flache Stelle zu erwarten ist. Mit großer Spannung starteten wir in den Tag. Unsere Karten von Verberght zeigten uns den Weg, nur leider fehlen oftmals die Kilometerangaben am Ufer, wodurch man schnell den genauen Standort verliert. Die Donaukarte von Navionics auf unserem Plotter war wenig hilfreich, da sie seit dem Verlassen von Ungarn keine Tiefenlinien mehr ausweist und auch keine Kilometerangaben hat. Ausschließlich der Abgleich zwischen Papier und Plotter ermöglichte manchmal die Standortbestimmung. Der Pegel von Nikopol ist über Nacht weitere 7cm gesunken und hat jetzt 1,98cm. Zwischen der Stromaufsicht und verschiedenen Schiffen wird wild hin und her gefunkt. An einer Stelle hinter Belene, sind diverse Schiffe verankert. Ein vor uns fahrender Frachter geht ebenso vor Anker. Vor uns liegt nun die Engstelle. Das Echolot zeigt immer geringere Werte an ---und dann --- zeigt es Null an. Ein leises Schurren am Kiel ---- und dann hatte uns die Strömung und unser Motor uns über die Barre geschoben. An diesem Tag sollten wir noch häufiger 0,20 m unter dem Kiel haben, also alles sehr spannend. Dann passierte es, bei Km 523 laufen wir mit 7 kn Fahrt auf eine Sanddüne im Fahrwasser auf. Naima nickt kräftig und legt sich sofort quer zur Strömung. Wir haben etwa 20cm zu wenig Wasser unter dem Kiel. Quer zur Strömung buddelt sich Naima in die Mitte des Fahrwassers - und dann sind wir wieder frei. Wir erreichen am späten Nachmittag Rousse und unsere Probleme sind damit nun Geschichte. Ab hier wird von den Bulgaren und den Rumänen das Fahrwasser intensiv bearbeitet und bei Niedrigwasser auf ca. 4 m gehalten. Ab Silistra, dann sogar noch tiefer. Der nette kleine Verein, Yacht Club Ruse, mit seinem Manager Boyko Nikiforov, nimmt uns in seine Obhut. Ab jetzt haben die Brücken eine Durchfahrtshöhe von über 15m. Wir verabreden, dass wir daher den Mast stellen und dann die letzten Kilometer als Segelboot erkennbar durch die Gegend fahren. Also Pause (wenn man es so sagen kann) zum Maststellen in der wirklich schönen Stadt Rousse (die Bezeichnungen der Stadt verwirren, mal Rousse, mal Ruse selbst hier).