Donnerstag, 10. September 2015

Zu welcher Seglertype zählen wir?

Es gibt Menschen, die mit Segelbooten die Weltmeere durchkreuzen und am liebsten nicht anlegen um schnell die Welt zu umrunden. Erst wenn sie mindestens einmal um die Erde gesegelt sind, ist ihr Drang nach Freiheit und Ferne erfüllt. Man nennt diese Art von Seglern - LangFAHRTsegler! Ich muss zugeben, zu dieser Art von Seglern gehören wir nicht, da wir andere Ziele mit unserer Reise verfolgen. Wenn wir mal mehr als eine Nacht durchsegeln müssen, ist es für uns anstrengend und nicht erstrebenswert. Dann gibt es einen weiteren Seglertyp, der möglichst lang an Bord verbringen möchte, seine Brücken zu Hause abbricht, Haus und Hof verkauft um den Rest seines Lebens an Bord zu verbringen. Das sind, aus der Literatur entnommen, sogenannte LangZEITsegler. Doch gehören wir zu dieser Art von Seglern? Ich persönlich würde uns nicht zu dieser Gruppe zählen wollen, obwohl wir wohl dieser Gruppe näher liegen als der ersten Gruppe. Wir sind nun kurz vor unserem Ziel dieses Jahres und wir freuen uns auch schon wieder auf unsere Wohnung, unsere Familie sowie die Freunde in Deutschland. Vielleicht 5 Monate unterwegs - 1. Mai in Berlin gestartet, Mitte September am Ziel in Griechenland - mit dem Wunsch, zuhause nach dem Rechten zu schauen. Lange Zeit? Ja, schon etwas länger, aber eben nicht über Jahre. Doch wozu gehören wir den nun eigentlich? Wir haben in diesem Jahr schon ordentliche Strecken absolviert, aber anders als Langfahrer in vielen Etappen. Die Freude auf Zuhause in Deutschland spricht nicht für uns als Langzeitsegler. Wir haben in den letzten Monaten Eindrücke gesammelt, die wir mit euch teilen wollen, die unser Leben bereichern und die wir nicht missen möchten. Wir haben in den letzten Monaten derart viele Eindrücke gehabt, dass wir langsam Müde sind diese zu verarbeiten. Orte, Sehenswürdigkeiten, Menschen, Lebensweisen, Artefakte, Erlebnisse auf See, auf Flüssen, usw. verschwimmen. Es reicht nicht aus, das alles zu sehen, sondern man muss diese auch verarbeiten. Nach mehreren Monaten ist da bei uns eine Grenze erreicht. Wir wollen Menschen, Orte und Lebensweisen erleben. Sind wir Erlebnissegler? Wenn das so ist, gehören wir wohl mit vielen kurz- und länger segelnden Kameraden zu einer dritten Gruppe!